bertolt brecht nationalsozialismus

February 16, 2021

4.4.2.5.1 Die Parabelform – ein Streitpunkt der Kritiker Hinzu kam, wohl für alle Exilautoren gleichermaßen, dass man im fremden Land auf die Kaufkraft eines fremden Volkes angewiesen war. [25] Vgl. 0000001212 00000 n v. Richard Brinkmann/Friedrich Sengle/Klaus Ziegler, Bd.7). Brecht selbst empfand tiefe Abneigung gegen den Nationalsozialismus – er war bekennender Marxist. Berlin 1998, S. 102. Heselhaus, Clemens: Deutsche Lyrik der Moderne von Nietzsche bis Yvan Goll. Tübingen 1967, S. 35. Augsburg 1997, S. 49 f. [10] Vgl. PDF-Version: (3.018 KB) Seit den zwanziger Jahren Marxist, sah sich Bertolt Brecht zeitlebens politischen Systemen gegenüber, die sein Werk entweder zu vereinnahmen oder zu vernichten drohten. Wer kämpft, kann verlieren. Epp, Peter: Die Darstellung des Nationalsozialismus in der Literatur. Die Forschung kann keine klare Aussage darüber treffen, welche der beiden Annahmen korrekt ist. „Alles Zielhafte ist notgedrungen pure Ideologie, schlechter Mythos, unreal. Mittenzwei, Werner: Das Leben des Bertolt Brecht oder der Umgang mit den Welträtseln, Bd. Lyrik im Geschichtsprozess. [77] Das betonen auch die den Gedichten vorangestellten Verse auf das Eindringlichste: „Geflüchtet unter das dänische Strohdach, Freunde, Verfolg ich euren Kampf. Frankfurt a.M. 2006, S. 52. v. Gerd Labroisse/Gerhard P. Knapp/Anthonya Visser, Bd. Inspiration für das „Ui“-Stück waren für Brecht seine Aufenthalte in New York, die er während seiner gesamten Exilzeit immer wieder unternahm. [46] Vgl. [60] Denn das, was ihn am Marxismus reizte, war „(…) nicht das revolutionäre Pathos, (…). Aus seiner politischen Orientierung schlussfolgernd, fällt bei Brechts Stücken immer wieder die Gesellschaftskritik ins Auge, die vor allem in politischer Hinsicht Hauptanliegen war. - Soz. Man war noch schmerzlich-direkter dem kapitalistischen Zwang unterworfen, seine Werke zu Geld zu machen, um überleben zu können. 133 Personen gefällt das. Jeske, Wolfgang: Svendborger Gedichte, in: Knopf, Jan (Hrsg. Wie Knopf, neben Brecht selbst, in zahlreichen seiner Publikationen immer wieder feststellt, wurde dem exilierten Augsburger Autor diese neue Schreibweise durch die politischen Umstände der Zeit regelrecht aufgedrängt. Eine vergleichende Untersuchung am Beispiel von Texten Brechts, Thomas Manns, Seghers´ und Hochmuths (Europäische Hochschulschriften Reihe I. Juni 1953.[3]. Berlin/Weimar/Frankfurt a.M. 1988-2000. Bonn 1983, S. 66. Inhaltlich hingegen wird die Bitte um Nachsicht, sinngemäß vorbehaltlos identisch mit der endgültigen Fassung deutlich: „Ihr Nachgeborenen, wenn ihr lest, was ich schrieb. [61]. [14] Vgl. 343). Cohen, Robert: Brechts ästhetische Theorie in den ersten Jahren des Exils, in: Schreckenberger, Helga (Hrsg. Sehen wir uns wieder, Auch nach dem Druck der „Svendborger Gedichte“ wurde Brecht nicht müde, weitere Kriegslyrik zu verfassen. Stuttgart 2000, S. 16. [66] Vgl. politischer Botschaften sehe. Doch das Haus wird nicht, wie Hitler propagiert, neu aufgebaut, sondern die schäbigen Risse lediglich übertüncht, woraus wiederum die Bezeichnung des Anstreichers erwächst. [11], Um sein Ziel zu erreichen, war Brecht stets bereit, Zugeständnisse zu machen. Brechts Konstrukt aus Wahrheit, Schönheit und Nützlichkeit ist allerdings ein weites Feld, das keine allumfassenden Deutungsmöglichkeiten bietet. Schoeps, Karl-Heinz: An die Nachgeborenen, in: Knopf, Jan (Hrsg.) [99], Das arglose Wort ist töricht. Im Osten wurde er als Erneuerer des Theaters gefeiert; aber auch hier gab es ihm gegenüber Vorbehalte, nicht zuletzt wegen der Frage, ob Brechts Kunst mit den Vorstellungen eines „sozialistischen Realismus“ vereinbar sei. [7] In: Möller, Horst: Exodus der Kultur. Lindner, Burkhardt: Bertolt Brecht: „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“. 4.2.3.1 Entstehung, Form und Aufbau h�b```e``���K��@(�������m��p�-��_� >��9�M��M-� =�L?܂��-FlS�~ ���;@�����j;��biA�� �����```�Ĝ�x��܁��2. Hecht, Werner: Brecht Chronik. Man sagt mir: iß und trink du! - Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN Ein Gedicht-Typoskript trägt den Titel „Kriegsfibel 2“, das sich als Durchschlag existent, im Nachlass von Hans Eisler befindet. Drei Versuche. Zweideutig eindeutige Worte, die der gebürtige Augsburger 1933 während seiner Flucht vor den Nationalsozialisten in das dänische Exil wählte – um unter anderem damit den Anfang seiner später so bedeutenden Exilliteratur zu markieren, die Gegenstand vorliegender Arbeit ist. [93]. [80] Die „Hauspostille“ ist eine Lyriksammlung Bertolt Brechts, die bereits 1918 konzipiert wurde, aber erst 1927 gedruckt erschien. Die folgenden Seiten werden sich Brechts Exilzeit ab dem Jahr 1933, das zugleich die Machtergreifung Hitlers wie auch den Beginn Brechts expliziten antifaschistischen Schaffens markiert, widmen. Die „Svendborger Gedichte“ sind auf eine gewisse Art als Gelegenheitslyrik zu verstehen. Aspekte Tendenzen. [79], Doch die „Svendborger Gedichte“ stellen in Brechts Werk nicht nur in geografischer Hinsicht, seinem Aufenthaltsort während der Entstehung, eine Besonderheit dar; es werden auch neue formale Tendenzen deutlich. Facultaet), Veranstaltung: Bert Brecht und der Nationalsozialismus, 25 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Lyriker, Prosaist, Dramaturg und Literaturtheoretiker Bertolt Brecht gilt als einer der bedeutendsten Literaten des zwanzigsten Jahrhunderts. 0000002662 00000 n Gerz, Raimund: Bertolt Brecht und der Faschismus in den Parabelstücken „Die Rundköpfe und die Spitzköpfe“, „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ und „Turandot oder der Kongreß der Weißwäscher“; Rekonstruktion einer Versuchsreihe (Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft, Bd.343). 0000009654 00000 n Brecht sah den Nationalsozialismus als eine Spätform des Kapitalismus; eine Herrschaftsform kleinbürgerlicher Kapitalisten. Doch obwohl die damaligen ersten Gehversuche nicht gerade die besten waren, legte Brecht durch dauerndes, geduldiges Experimentieren, das schon bald Früchte tragen sollte, den Grundstein für sein später so geniales Werk, für seine inhaltlichen, aber auch formal-ästhetischen Fähigkeiten. %%EOF ), Brecht Lexikon, Stuttgart, S. 23 ff. /Opitz, Michael (Hrsg. 3.1 Brechts Haltung zum Nationalsozialismus Dass die „Svendborger Gedichte“ nach jahrelangem Überdenken, Hinzufügen und Entfernen verschiedener, einzelner Gedichte endlich komplett waren, war nicht zuletzt der Mitarbeit einiger Brecht nahe stehender Personen, wie seiner geliebten „Grete“ Steffin und Ruth Berlau zu verdanken. Stuttgart/Weimar 2001, S. 7. ): Brecht-Handbuch, Bd. Bei der immanenten Betrachtung allerdings wird nicht bei allen drei Gedichten eine ausführliche metrisch-formale Analyse durchgeführt. 2. In lyrischer Hinsicht zeigen zwar auch die im Exil nach 1941 geschriebenen Prosastücke und Gedichtzyklen, beispielsweise die „Bukower Elegien“, gegen die Nationalsozialisten gerichtete Aspekte auf, doch werden darin hauptsächlich, neben der kritischen Haltung gegenüber der eigenen politischen Gesinnung, Politik und Gesellschaft der DDR nach dem 17. Vielmehr musste sich der damals Fünfzehnjährige das Handwerkszeug eines Dichters in mühevoller Arbeit und kontinuierlicher Übung aneignen. 0000001819 00000 n Cohen, Robert: Brechts ästhetische Theorie in den ersten Jahren des Exils, in: Schreckenberger, Helga (Hrsg. 4.2 Neue Lebensumstände – neuer Stil Erst im Prager Satz von Brechts Verleger Herzfelde sind erstmals alle drei Gedichte unter dem Titel „An die Nachgeborenen“ erschienen. [31] Vgl. )/Moennighoff, Burkhard (Hrsg. Stuttgart 2000, S. 210. Brecht orientierte sich während seiner Exilzeit – die Deutung ist in diesem zeitlichen Rahmen grundsätzlich vorauszusetzen – an der vom Marxismusschema vorgegebenen Art und Weise, die Welt zu betrachten. [13] Im Westen hatte Brecht ohnehin einen schwierigen Stand. Die „Svendborger Gedichte“ – der Entstehungszeitraum erstreckt sich auf die Jahre 1926 bis 1939 – sind benannt nach Brechts Aufenthaltsort auf der dänischen Insel Fünen, seiner ersten Exilstation. Knopf, Jan: Bertolt Brecht. [24] Vgl. Das zu Grunde liegende Ereignis ist in diesem Falle nicht das nationalsozialistische Regime, sondern die – selbstverständlich daraus erwachsenden – vorherrschenden Verhältnisse in der DDR mit dem Arbeiteraufstand am 17. [12] Vgl. ): Bertolt Brecht – Aspekte seines Werkes, Spuren seiner Wirkung (Schriften der Philosophischen Fakultäten der Universität Augsburg, hrsg. Brecht sah sich in einem scheinbar unlösbaren Konflikt der schriftstellerischen Produktion, der sich zwischen dem Bangen, dass sowohl Werk als auch Autor vergessen werden und der noch größeren Angst, gegen dieses Unheil auf falsche Weise anzukämpfen, entlud. Als er dann diese rein formale Stelle als Lehrer bekam, stellte Brecht den Antrag auf ein Visum im Mai 1940 noch einmal. Verbinden sie doch auf anschauliche Weise den Aspekt der „nützlichen Kommunikation“ und eines lehrenden Charakters mit den ästhetischen Dimensionen, die auch die reine Schönheit umfassen, seines Werkes. 4.4.2.3.4 Verfremdung in der Aufführungspraxis Durch blutige Gesichte über Sund und Laubwerk. Knopf, Jan: Bertolt Brecht. Diese Thematik stellt wiederum den Dreh- und Angelpunkt im später zu bearbeitenden Drama „Der Aufstieg de… 4.2.3 Die Warnung im Verborgenen – „Fragen eines lesenden Arbeiters“ Stuttgart 2000, S. 54. Seliger, Helfried W.: Das Amerikabild Bertolt Brechts (Studien zur Germanistik, Anglistik und Kamparatistik, hrsg. [86] Vgl. Denn das kleinformatige, fragilere, stoffärmere Gedicht vermag den Absolutheitsansprüchen eines politischen Programms nicht das gleiche Eigengewicht entgegenzustemmen wie ein Theaterstück oder Roman.“ [16] Nicht zuletzt deshalb schuf Brecht theatertheoretische sowie lyrische Neuerungen, mithilfe derer ihm die schriftstellerische Umsetzung zeitgeschichtlich-politscher Aspekte dennoch gelang – selbstverständlich immer unter Berücksichtigung ästhetischer Aspekte. 2. )/Wagener, Hans (Hrsg. Berlin 1998, S. 150. [64] Man möchte das vielleicht auch bei einer ersten Betrachtung des Ui vermuten, in dessen Vordergrund die korrupten Geschäfte des Chicagoer Karfioltrusts stehen, doch schildert Brecht darin nicht – einige Kritiker sehen das anders, dem soll aber nach der Bearbeitung des Dramas widersprochen werden – die Monopolgeschäfte wirtschaftlicher Banden. Stuttgart 2000, S. 13. [21] Am 15. [59] Vgl. Stuttgart 2000, S. 58. Da er Angst hatte, dass Hitler und seine Truppen auch Schweden besetzen würden, hielt er sich nicht lange dort auf und siedelte bald, im April 1940, nach Finnland über. Würzburg 1996, S. 76. Epp, Peter: Die Darstellung des Nationalsozialismus in der Literatur. Lohmeier, Dieter (Hrsg. Abgesehen vom schriftstellerischen Hintergrund war auch der politische ein Impuls für die zahlreichen Reisen. 3 Brecht und der Nationalsozialismus Exilliteratur Exil (lat: Verbannung) langfristiger Aufenthalt in einem anderen Land, auf Grund von Verbannung oder Verfolgung durch den Staat Klassengesellschaft Differenzierte Klassen : Die Unterdrücker und die Unterdrückten Bourgeoisie Die deutsche Exiliteratur entstand in den In seiner berühmten, 1938 im Exil verfassten Schrift "Über die Wiederherstel- lung der Wahrheit"1 fuhrt Bertolt Brecht eine analytische Strategie zur Entlarvung der lügnerischen Nazisprache vor. Bertolt Brecht zählt zu den bekanntesten Autoren im Exil. [10], Schon die ältesten überlieferten biografischen Aufzeichnungen, eben jenes „Tagebuch Nr. Sein Schreiben lässt sich folglich „(…) als Schreiben in Gegensätzen bestimmen (…); als Produktion aus der Negation heraus, die bei ihm zu spezifischen Dualismen und Polarisierungen führte (…)“. Studien zu Leben und Werk 1940-1941. [60] Vgl. Reiches" sich auch außerhalb von Deutschland einen Namen zu machen. 4 Die literarische Verarbeitung des Nationalsozialismus seit der Machtergreifung Hitlers 1933 Doch bevor mit der Interpretation dieser drei Gedichte begonnen wird, soll zunächst auf die politische Orientierung Bertolt Brechts und sein Leben im Exil eingegangen werden, um die Hintergründe dieser lyrischen, wie auch dramatischen Werke aufzuzeigen. Stuttgart/Weimar, 2001, S. 279. Sei froh, daß du hast! Faszinierend wirkte auf ihn die neue Wissenschaft von der Gesellschaft“. Liebe ist der Wunsch etwas zu geben, nicht etwas zu erhalten. Hier konnte er dann nicht nur eigene Texte veröffentlichen, sondern sich auch als „Macher“, als Herausgeber und Redakteur hervortun. Aus der reichhaltigen Auswahl der „Svendborger Gedichte“ werden die Gedichte „An die Nachgeborenen“, „Notwendigkeit der Propaganda“ und „Fragen eines lesenden Arbeiters“ interpretiert, da sie trotz unterschiedlicher textimmanenter Inhalte und äußeren Formen die gleiche Kernaussage repräsentieren. 0000006580 00000 n Inhaltlich beschäftigt sich Brecht hier mit sowohl politischen als auch religiösen Themen. Frankfurt a.M. 1987, S. 414f. Wichtige Gesprächspartner waren für ihn damals neben dem Philosophen Karl Korsch auch der Soziologe Fritz Sternberg. [33] Vgl. Eindeutig wird das an dem bereits vorgegriffenen Beispiel der Hitlerkarikatur Iberin aus dem Parabelstück „Die Rundköpfe und die Spitzköpfe“ (1934), der als Opfer auftritt und dem Hitler in der Gestalt des Ui in „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ (1941), „(…) der das Wesen des großen Töters in grotesker Übersteigerung hervortreten [lässt]“. Bereits als Jugendlicher komponierte und sang Brecht mit Freunden Lieder zur Gitarre. München 1994, S. 12. Berlin 1998, S. 159. Einen großen Haken hat sie – die Sache mit den Nationalsozialisten und dem Hitler-Regime; das war Bertolt Brecht von Beginn an, als der Nationalsozialismus noch in seinen Kinderschuhen steckte, bewusst. Denn in ihnen wird die schriftstellerische Verarbeitung dieser schweren Zeit deutlich, auf die die Arbeit ausgelegt ist. 4.4.2.3.2.2 Fünf Stationen der Machtausweitung Arturo Uis bis zur wirtschaftlichen Expansion Berlin 1998, S. 94. Bonn 1974, S. 191. 4.4.2.3.3.1 Sprachliche Gestaltung des „großen Stils“ 0000003967 00000 n Wie war der Tagesablauf eines Schultages in der Zeit des Nationalsozialismus? Später dann, in der DDR – um einen besseren Gesamteindruck von diesem bedeutenden Dichter zu erhalten, soll hier ein kleiner Exkurs über den zeitlichen Rahmen der Arbeit hinaus gewagt werden – war Brecht sofort bereit, abermals weit reichende Zugeständnisse zu machen. [54] Zwar nicht bis in das Detail nuanciert, aber dennoch versehen mit einer persönlichen Note, zeigt er in seinen Exilstücken, besonders in dem in dieser Arbeit zu interpretierenden Drama „Der Aufstieg des Arturo Ui“, deutlich seine auf dem Marxismus beruhende Antipathie gegen den Nationalsozialismus. [75] „Die Gedichte aus dem Exil sind natürlich einseitig. Teilen. Bis zu welchem Detailgrad Brecht diese elegante Verbindung zwischen einem warnenden Charakter und den ästhetischen Betrachtungsweisen in seinen Gedichten auslebte, soll nachfolgend neben der eröffnenden Interpretation des Gedichtes „An die Nachgeborenen“[98] an weiteren Beispielen belegt werden. 2. Seine dortige Situation beschreibt er in diesem Gedicht: Ein Ruder liegt auf dem Dach. Deutsche Sprache und Literatur, Bd. 4.4.1.1 Wichtigste Merkmale und Neuerungen ): Ästhetiken des Exils (Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik, hrsg. Berlin 1998, S. 92 f. [84] Vgl. [23] Vgl. Amsterdam/New York 2003, S. 65f. Bertolt (Eugen Friedrich) Brecht (1898-1956) gehört zu den bedeutendsten deutschspra- chigen Autoren des Theaters. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe. Es war deutlich sichtbar, wenn auch für mich, Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut, Gingen wir doch, öfter als die Schuhe die Länder wechselnd, Durch die Kriege der Klassen, verzweifelt. 4.2.2.3 Inhaltliche Interpretation Im Juli 1941 verlässt Brecht Finnland, da dort durch deutsche Divisionen die Situation immer gefährlicher wurde, und reist über Moskau in das Exil in die USA.[2]. Brecht betreibt Heerschau, er zeigt den Zustand des Volkes, daß sich unter der Fahne Hitlers versammelt hat. Bertold Brechts Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus von 1933 bis zum Ende des finnischen Exils: Vergleich seiner Exillyrik der 'Svendborger Gedichte' und seines Exildramas 'Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui': Steck, Melanie - ISBN 2244022744797 Knopf, Jan: Bertolt Brecht. [40] Vgl. Zuvor noch von Emotionen geleitet, gewann in der politischen Lyrik Brechts der dreißiger Jahre immer mehr die Lehrhaftigkeit sowie eine sachliche Nüchternheit die Oberhand über seine Texte. [5] Mit zunehmender politischer Brisanz allerdings mussten diese Ansprüche immer weiter in den Hintergrund rücken – verloren gingen sie allerdings nie. Mennemeier, Franz Norbert: Bertolt Brechts Lyrik. [2] Vgl. [55] Vgl. Denn der Marxismus ist bei Brecht nicht eigener Gegenstand, sondern gegenstandsbezogene Methode, die für ihn somit zur Deutung der Welt, wie Müller schreibt, genauer noch „(…) zur Erkenntnis der unerfaßten gesellschaftlichen Wirklichkeit“ dient und nach vollzogener Erkenntnis einen Weg bietet, die Wirklichkeit zu beherrschen.[57]. Stuttgart/Weimar 2001, S. 275. Zur Ästhetik des jungen Brecht. Berlin 1964, S. 199. Es ging ihm von Beginn an in erster Linie um die Veröffentlichung seiner Werke; er plante schon frühzeitig seine Karriere als Dichter, indem er geradezu strategisch vorging, zum Beispiel als Fünfzehnjähriger schon Gedichte bei angesehenen Zeitschriften zur Publikation einreichte, dabei erfolglos blieb, als Reaktion darauf jedoch die Schülerzeitschrift „Die Ernte“ ins Leben rief. Das Gedicht „Finnische Landschaft“ wurde 1940 von Bertolt Brecht verfasst und thematisiert die Gedanken eines Schriftstellers, der sich aufgrund des in Deutschland herrschenden Nationalsozialismus und des tobenden Krieges gezwungenermaßen im Exil befindet. [48] Bereits ab der zweiten Hälfte der 20er Jahre – Brechts eindeutige Hinwendung zum Marxismus begann 1926 mit den Arbeiten an dem Stück „Mann ist Mann“ – bis in die Zeit des Exils bekannte sich Brecht zum Marxismus und berief sich immer wieder darauf. 4.4.1.1.1 Unterschiede des epischen und dramatischen Theaters Brechts Verständnis der nationalsozialistischen Diktatur weist also durchaus Grenzen auf, die sich auch in seinem Schaffen auswirkten. [14], Doch trotz aller ästhetischer Intentionen ist, wie bereits angedeutet, eines der kennzeichnendsten Merkmale von Brechts Exilwerk dessen politische Dimension und Bedeutung mit all ihrer Wirkungsmächtigkeit, in der er seine Abneigung gegen den Nationalsozialismus auf warnende Weise kund tut. [94] In: Kuhn, Tom: Brecht als Lyriker, in: Knopf, Jan (Hrsg. -Lyrik markieren.[86]. )/Wolf, Uta (Hrsg. [48] In: Müller, Klaus-Detlef: Die Funktion der Geschichte im Werk Bertolt Brechts. Laut Brecht war die Weimarer Republik ein fruchtbarer Nährboden, auf dem es dem Faschismus gelingen konnte, sich zu entwickeln. 2. München 1982, S. 105. 4.4.2 „Der Aufstieg des Arturo Ui“ im Lichte Brecht´scher Theatertheorie Brecht beschreibt das schriftstellerische Handw… Darum darf hier der Aspekt der Gelegenheitslyrik im Zusammenhang mit Brechts Exilgedichten nicht außer Acht gelassen werden. Im Gegensatz zur Frankreich -Feindschaft des offiziellen Deutschland sah sich Bertolt Brecht in der Tradition der Aufklärung. Ab dem Zeitpunkt, ab dem sich Brecht als Marxist begriff und gesellschaftliche Prozesse nur noch aus dem Blickwinkel des Klassenkampfes betrachtete, trat er den avantgardistischen Kampf für eine Revolutionierung zum Gemeinwohl der Gesellschaft auf dem Papier an. Doch Karin Michaelis war nicht die einzige Person, zu der Brecht während seines Aufenthaltes in Dänemark Kontakt pflegte. Diesen neuen Tendenzen verschrieb sich Brecht vor dem Hintergrund seiner Hinwendung zum Marxismus und der Abneigung gegen das NS-Regime, gegen das sich nur mit einer komplexen, poetischen Kritik nicht anschreiben ließ. [91] Dieser Utilitarismus, wie Cohen ihn nennt, steht bei Brecht in untrennbarem Zusammenhang mit seiner neuen Ästhetik. Doch diese Hoffnung sollte nicht lange währen, da es lange Wartezeiten gab. [49] Vgl. [34] Vgl. Berlin 1998, S. 151. 826). [22] Zudem war Brecht nach der nationalsozialistischen Machtergreifung einer der Schriftstellter, deren Bücher wegen Volksverhetzung verbrannt wurden – am 10. Bertolt Brecht wurde am 10. In seiner schriftstellerischen Tätigkeit sollte die marxistische Gesellschaftstheorie seit den frühen dreißiger Jahren ein zentrales Thema sein. Dem Leser müssen zuerst die persönlichen, politischen und sozialen Umstände des Lebens eines Bertolt Brecht bewusst sein, um sein exilliterarisches Werk vollständig zu begreifen. 0000053399 00000 n Genau das schien die starke Seite des Bertolt Brecht zu sein: mit Entschlossenheit auf die Herausforderungen des Exils zu reagieren und im Ende des Lebens in Deutschland einen neuen Anfang in Dänemark zu sehen, mit dessen schriftstellerischer Umsetzung er den Lesern sogar einen Nutzen erweisen konnte. [56], „Materialistische Dialektik“ meint hier den zu betrachtenden Gegenstand und dessen (Neu)Erkenntnis. Vermutlich schrieb Brecht das Gedicht „Kälbermarsch“ auf dem Weg in das dänische Exil 1933 in Paris. Besondere Bedeutung diesbezüglich erhalten Brechts ästhetische Ansätze, die sich bis in die Exilzeit halten und intensivieren sollten, obwohl schon lange zuvor vorhanden. die Bestie, sehr krank, sehr gefährlich, sehr stark denkt scharf im Detail, drückt sich am schlauesten aus, wenn sie sich verworren ausdrückt (der Stil ist die Situation), handelt sprunghaft, ‚intuitiv´, produziert dauernd Tugenden, die aus Not gemacht sind, die berühmten ‚Stöße´ sind lauter Gegenstöße zu antizipierten Stößen der Feinde“ [68] , notiert Brecht im Februar 1942 seine Eindrücke über Adolf Hitler in sein Journal in Amerika, die er nun schon über mehrere Jahre hinweg sammeln konnte. Kugli, Ana: Exil (2006), in: Kugli, Ana (Hrsg.) Seine geliebte Margarete Steffin – „Stef“, wie Brecht sie nannte, war Mitarbeiterin beim nachstehend bearbeiteten Drama „Der Aufstieg des Arturo Ui“ – musste er krankheitsbedingt in Moskau auf dem Weg ins amerikanische Exil zurücklassen. [19] Dies sollte er später mit dem Berliner Ensemble nachholen, mit dem er nach dem Abdanken des Naziregimes die Inszenierung der so genannten „Modellbücher“ seiner Stücke erarbeiten sollte. Die Forschung stimmt in vielfacher Ausführung darin überein, dass in Brechts Werk nicht nur die politische Botschaft im Vordergrund steht, sondern der vornehmlich ästhetische Aspekt, der während der Exilzeit jedoch nie von den politischen Darstellungen zu trennen ist, den Reiz seines Werkes ausmacht. Sein erstes großes Drama „Baal“ verharmloste er in einer späteren Fassung, weil die ursprüngliche zu provokant war, um Verleger und Theater zu finden, die bereit waren, sein Drama anzunehmen. Vgl. 2.1.2 Exil in Schweden und Finnland Kugli, Ana: Hitler-Choräle (2006), in: Kugli, Ana (Hrsg. [25] Da Brecht wusste, dass er sich in der Nähe der Nationalsozialisten in unmittelbarer Lebensgefahr befand, kehrte er seinem damaligen Lebensmittelpunkt Berlin – dort hielt er sich neben sporadischen Besuchen nach einer Umsiedlung 1923 auf – den Rücken und trat seinen Weg ins Exil, in die so genannte „Inzwischenzeit“ [26], wie er die Exilzeit selbst in seinem Arbeitsjournal nannte, an, die entscheidenden Einfluss auf sein Werk nehmen sollte. Begriffe und Definitionen, begr. Das Ziel nachstehender Betrachtung von Brechts Exilzeit 1933 bis 1941 ist eine vergleichende Untersuchung seiner Exillyrik am Beispiel der „Svendborger Gedichte“ und dem Exildrama „Der Aufstieg des Arturo Ui“, das während des nordischen Exils als letztes Werk Brechts in Finnland entstanden ist. Knopf, Jan: Bertolt Brecht. Immer noch hoffte er durch den Beitrag seines lyrischen wie auch dramatischen Werkes den deutschen Widerstand stärken zu können. Das Theaterstück basiert auf dem chinesischen Gleichnis zweier Mütter, welche sich um ein Kind streiten. Aspekte Tendenzen. [77] Vgl. [62] Vgl. Im so genannten „Tagebuch Nr. Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1,7, Universität Augsburg (Phil. München 1984, S. 55. [82] Vgl. Doch völlig frei von jener Maske, die er sich im Laufe der Zeit in unterschiedlichster Weise, sei sie nun grotesk, teilweise politisch, leidenschaftlich, naturverbunden oder rein ästhetisch orientiert, immer wieder anzog, war er auch damit nicht. Berlin 1998, S. 107. v. Josef Becker/Henning Krauß/Werner Wiater, Nr. Mennemeier, Franz Norbert: Bertolt Brechts Lyrik. ), Brecht Lexikon, Stuttgart, S. 111. Das Gedicht entstand 1937. 4.4.2.3 Epische Strukturelemente 10“ zeigt, dass es sich bei Brecht nicht um ein schriftstellerisches Naturtalent handelt, der zum Dichten geboren scheint. Denn eine „(…) von außen erzwungene Friedenspolitik (…) lasse dem Faschismus (…) den politischen Freiraum zur Machtübernahme“. Aber die Herrschenden. Stuttgart 2000, S. 45. )/Wagener, Hans (Hrsg. Knopf, Jan: Bertolt Brecht. Die gerade neu gegründete Weimarer Republik war anfangs durch eine instabile Regierung gekennzeichnet, die mit dem Gegenwind von links- und rechtsextremen Systemgegnern fertig werden musste. Sind meine Unterlage. Mai 1933. [71] Der Aufsatz „Theatralik des Faschismus“ steht im „Messingkauf“ für das generelle massenwirksame Auftreten Hitlers und der Nationalsozialisten.[72]. Knopf, Jan: Bertolt Brecht. 3.2 Wie stand Brecht zu Hitler? (…) [Doch] die Vielfalt kann nur im Ganzen entstehen, durch Zusammenbau in sich geschlossener Werke (…)“ [76], erkannte Brecht selbst und benannte seine Lyriksammlung kurzerhand in die „Svendborger Gedichte“ um. Paderborn 2008, S. 14. [93] In: Brandt, Helmut: Funktionswandel und ästhetische Gestalt in der Exillyrik Bertolt Brechts, in: Stephan Alexander (Hrsg. [87] Mit dem Versuch, Lyrik in einen interdisziplinären Kontext wie beispielsweise Architektur oder Kunst zu stellen, oder sich als Autor im Ausland zu etablieren, wollte er einen für jedermann verständlichen Kontext kreieren, der sich dennoch auf einem gewissen Niveau befand. Versuch über das Werk. Der rein inhaltliche Aspekt gebot auch teilweise äußerliche Änderungen. Mit der Schauspielszene des „Ui“-Stücks widmet Brecht dem „Anstreicher“ Hitler und seiner übertünchenden, verschleiernden Rhetorik sogar eine ganze Szene. Aufgrund des nahezu überschaubaren Umfanges des literarischen Werkes Bertolt Brechts wird diese Arbeit auf einen klar begrenzten Zeitraum beschränkt sein. [95] Vgl. Doch liegt in Brechts Nachlass ein Gedicht vor, das unter dem Titel „Bitte an die Nachwelt um Nachsicht“ (für das in Brechts Augen unangebrachte Verhalten in seiner Situation siehe Kapitel 4.2.1.2) eine frühere, äußerst gekürzte Fassung des dritten Abschnittes oder ein separates Einzelgedicht darstellt.

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